Keychron K8 Review

Mein altes Cherry MX Board 3.0 (Version von 2016) hat seine besten Tage sicherlich hinter sich. Darum musste eine neues Keyboard her. Meine Wahl fiel dabei auf das Keychron K8. Warum lest Ihr in diesem Artikel.

Einleitung

Ich mochte meine MX Board. Vor allem mochte ich die mechanischen Switches. Cheery MX Brown, wenn ich nicht irre. Was ich nicht mochte war das Anschlusskabel und das Plastikgehäuse. Genau so wenig wie die Handballenauflage aus Plastik. Und es fehlte die Beleuchtung. Nicht, dass man dringend Beleuchtung braucht - in den meisten Fällen hat man ja entweder Licht an oder der Monitor strahlt hell genug. Aber schön aussehen soll der Schreibtisch ja auch, gerade in Zeiten, wo man (oder zumindest ich) viel Zeit am heimischen Schreibtisch verbringt.

Lange Rede kurzer Sinn, ein Upgrade musste also her. Nach fünf Jahren darf man eine Tastatur auch sowieso mal tauschen. Was ich wollte waren - wie geschrieben - mechanische Schalter, Beleuchtung, und ein stylisches Aussehen. Am liebsten Kabellos, ob der Reinheit des Schreibtisches. Und gut tippen sollte man auch auf der Tastatur können. Lange habe ich gesucht. Sehr lange. Meine erste Wahl war das Logitech G915 - diese erste Wahl war aber nicht so toll (ich werde noch berichten). Also erneut suchen.

Switches

Es gibt verschiedene Arten von mechanischen Schaltern (auch Switches). Die “Klassiker” kommen von Cherry aus Deutschland, aber mittlerweile gibt es viele andere Hersteller, die auch Switches produzieren.

So baut Logitech zum Beispiel eigene (Romer-G). Die hier verwendeten Gateron Switches werden von Huizhou Gateron Electronic Technology Co., Ltd hergestellt. Laut Keychron Webseite gelten sie als die “smoothesten der Welt”.

Switches unterscheiden sich in grundsätzlich in der Art, wie sie anschlagen. Im wesentlichen gibt es Linear, Clicky und Tactile. Diese teilen sich dann weiter nach der benötigten Kraft, um den Schalter auszulösen.

Lineare Switches haben keinen spürbaren Auslösepunkt. Tactile Switches bieten einen spürbaren Auslösepunkt, so dass man “fühlt”, wenn man genug Kraft aufgewendet hat, um die Tasten zu betätigen. Clicky fügen dem noch einen deutlich hörbaren Klick erzeugen. Clicky eignen sich besonders für Vielschreiber - am besten solche, die in einem eigenen Bür sitzen und niemanden mit dem lauten Tastaturgeräusch stören. Lineare Switches sind gut für Gamer geeignet. Tactile liegen irgendwo dazwischen und stellen einen guten Kompromiss zwischen > Schreibkomfort und Gaming Spass dar.

Sowohl meine alte Cherry wie auch die Logitech G915 waren Full-size Keyboards. Ich weiss nicht, wie ich das früher gemacht habe. Aber in letzter Zeit hat mich die nähe der Maus zur Tastatur, die Position der Tastatur oder beides gleichzeitig unwahrscheinlich genervt. TKL - Ten-Key Less - war also mein nächster Gedanke. Das G915 gibt es zwar als TKL, aber das schied aus ob des Tippgefühls (mehr, wie schon angedeutet, in einem anderen Artikel). Nach erneuter, langer Suche gab es dann noch genau drei Optionen: Gloriuous PC GMMK, GMMK Pro oder eben ein Keychron K8. Kleiner als TKL wollte ich dann doch nicht und andere Spielarten von Full-size, die Keychron anbietet, erschienen mir zu merkwürdig. Das GMMK Pro ist sicher toll, aber 400€+ für ein Keyboard wollte ich dann doch nicht ausgeben. Außerdem fehlt dem GMMK Pro genau wie dem GMMK die Bluetooth / Wireless Verbindung. Also Keychron K8. Natürlich ganz Stilecht mit Handballenauflage aus Holz.

Lieferumfang

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Beim Keychron K8 handelt es sich wie erwähnt um eine TKL Tastatur im schicken Aluminiumgehäuse. Es gibt sie zum einen mit verschiedenen Schaltern: Gateron Red (Linear), Brown (Tactile) und Blue (Clicky). Was das ganze besonders attraktiv macht: Es gibt die K8 auch als Hotplug Version. Das heißt, die Schalter sind dann nicht fest verbaut, sondern können einzeln herausgezogen und ersetzt werden, ohne zu löten. Ich habe mich für die Gateron Brown Hotplug Variante entschieden. Die gab es für gut 120€ bei Alternate.de. Ach ja, Leuchte in RGB kann sie natürlich auch, und unterstützt bis zu drei Bluetooth Verbindungen, als auch Verbindung per Kabel. Letzteres ist ungemein praktisch, wenn man mal ganz sicher lag-frei spielen oder im Betrieb laden will.

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Als wäre das nicht genug kommt die Keychron K8 auch noch mit Keycaps für Windows und MacOS. Über einen kleinen Wahlschalter an der Seite kann der Modus zwischen Windows und Mac umgeschaltet werden. Daneben befindet sich der Wahlschalter für Power/Kabel/Bluetooth Verbindung. Das Palm Rest aus Holz muss übrigens extra bestellt werden, gibt es aber auch bei Alternate.

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Im Paket enthalten sind:

  • Keychron K8 (klar, oder?)
  • USB-C Kabel mit Winkelstecker
  • Kurzanleitung
  • Handbuch
  • Extra Keycaps für Windows (Mac war bei meiner vormontiert)
    • Alt / Windows / L / Q / 2 / 3 / 4 / 7 / 8 / 9
    • Orange Keycap für den Beleuchtungsschalter
    • Graue Keycap für ESC
  • Keycap Puller
  • Switch Puller

Firmware

Ein kleiner Nachteil ist vielleicht die fehlende Unterstützung für QMK firmware. Es gibt zwar eine Bastellösung auf GitHub, aber die bietet zur Zeit keine Unterstützung für VIA und auch kein Bluetooth. Grade VIA wäre aber interessant, um die rechte Windows-Taste in die Menü-Taste umzufunktionieren. Denn die Vermisse ich tatsächlich ein wenig. Hier hätte Keychron besser Windows gegen FN getauscht und die Menü Taste gelassen wo sie ist. Aber vielleicht finde ich ja noch eine Lösung.

Die Keychron Q1 besitzt übrigens eine QMK firmware und VIA Unterstützung. Genau wie die GMMK Pro. Beide haben aber kein Bluetooth - QMK unterstützt das wiederrum nicht.

Fazit

Die Keychron K8 ist eine überaus gelungene Tastatur. In der Hotplug Version steht einem späteren Modding auch nichts im Wege. Die Gateron Brown Switches sind über jeden Zweifel erhaben. Die Bluetooth Verbindung ist nützlich für einen aufgeräumten Schreibtisch. Und wenn es mal Latenz-frei zur Sache gehen soll kann man immer zum Kabel wechseln. Zusammen mit der hölzernen Handballenauflage sieht die K8 außerdem einfach fantastisch aus.So gerne habe ich lange nicht mehr getippt.

Referenzen